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Aktuelle Rückbauprojekte

GNS ist das größte Rückbauunternehmen in Deutschland. In anspruchsvollen Großprojekten übernimmt GNS, teilweise mit Partnerunternehmen, die zentralen Schlüsselgewerke im Rückbau, wie beispielsweise die Entsorgung der Reaktordruckbehälter und ihrer Einbauten. Darüber hinaus unterstützt GNS  an allen deutschen Kernkraftwerstandorten den Rückbau mit Entsorgungstechnologie und ehältern. 

 

RDB-Einbauten

Zerkon: 2017 vergab PreussenElektra den Auftrag zur Zerlegung und Verpackung der Reaktordruckbehälter-Einbauten in sechs seiner zum Rückbau anstehenden Kernkraftwerke an die Bietergemeinschaft ZerKon, bestehend aus den drei Gesellschaften GNS Gesellschaft für Nuklear-Service, Westinghouse Electric Germany und Westinghouse Electric Sweden. 

 

Reaktordruckbehälter

ReaDi: Das von der GNS geführte Projekt mit dem Namen ReaDi („Reactor Dismantling“) umfasst die vollständige Zerlegung sowie die endlagergerechte Verpackung der sechs jeweils zwischen 400 und 500 Tonnen schweren Reaktordruckbehälter der gesamten Kernkraftflotte von PreussenElektra.

Abgeschlossene Rückbauprojekte

GNS hat bereits die unterschiedlichsten Rückbauprojekte für Energiewirtschaft und Forschung erfolgreich durchgeführt. 

Dampferzeuger Stade

Im Sommer 2007 hat GNS vier Dampferzeuger aus dem Rückbau des Kernkraftwerks Stade zum Entsorgungspartner Studsvik nach Schweden gebracht. Zuerst wurden die Stählernen Riesen „vom System getrennt“, d.h. die Rohrleitungen, die sie auf der einen Seite mit dem Reaktor und den Hauptkühlmittelpumpen verbanden und auf der anderen Seite mit den Turbinen im Maschinenhaus, wurden gekappt. Eine renommierte Fachfirma verschloss die entstandenen Öffnungen nach den Vorgaben der GNS mit einem vorher von der Bundesanstalt für Materialforschung und – prüfung freigegebenen Schweißverfahren.

In Schweden wurden die zusammen 660 Tonnen schweren Bauteile – 100 Tonnen mehr als ein vollbesetzter und vollgetankter Airbus A380 - zerlegt und schadlos verwertet.

Rückbau Reaktor Merlin

Auf dem Gelände des Forschungszentrums Jülich (FZJ) wurde von 1964 bis 1985 der Forschungsreaktor FRJ-1 (MERLIN) betrieben. Es handelte sich dabei um einen Leichtwasser-moderierten Schwimmbadreaktor mit nach oben offenem Reaktortank und einer thermischen Leistung von zuletzt 10 MW. Der FRJ-1 war charakterisiert durch eine komplizierte Aufbauform hinsichtlich der Geometrie und Werkstoffkombination der Strukturen. Der FRJ-1 wurde 1985 endgültig abgeschaltet und in den Stillstandsbetrieb überführt. Nach der Entfernung der Brennelemente aus dem Reaktor wurde mit dem Rückbau begonnen.

Ende 2000 hat GNS in einem Konsortium vom FZJ den Auftrag zum Rückbau des Reaktor- und Absetzblocks erhalten. Basierend auf dem von GNS erstellten Rückbaukonzept wurden zunächst sämtliche Verfahrensschritte in einer Detailplanung entwickelt.

Der Rückbau erfolgte in einzelnen Abbauphasen, von oben nach unten, beginnend mit dem Abbau des Reaktortops und der Anbauten am Reaktorblock sowie dem Abbau des Reaktorblocks von innen nach außen zur Ausnutzung der maximalen Abschirmungswirkung. Der Abbau der im Wesentlichen aus Beton, Stahl, Blei und Aluminium bestehenden Strukturen erfolgte durch speziell ausgelegte mechanische und thermische Trennverfahren. Aufgrund der Dosisbelastung am Arbeitsort wurden auch ferngesteuerte elektrohydraulische Arbeitsmaschinen eingesetzt, die neben den eigentlichen Abbrucharbeiten, z.B. mittels Hydraulikhammer, auch Greif- und Positionierarbeiten ausführten.

Die Arbeiten erfolgten von einer am Reaktorblock installierten, umlaufenden Arbeitsplattform aus, deren Höhe entsprechend dem Rückbaufortschritt angepasst werden konnte. Die Arbeitsplattform war mit einer speziellen Schutzzeltkonstruktion eingehaust. Diese Einhausung wies einen integrierten Brückenkran sowie eine spezielle Lüftungstechnik zur Sicherstellung einer zielgerichteten Luftströmung auf.

Der Rückbau des Reaktor- und Absetzblocks wurde Ende 2003 erfolgreich abgeschlossen. Die abgebauten Materialien wurden chargenspezifisch in einem Datenbanksystem vor Ort erfasst und zur weiteren Behandlung und Entsorgung an die Entsorgungseinrichtung Dekontamination des FZJ übergeben. Die insgesamt abgebaute Materialmenge betrug ca. 1.060 Mg.

Kerntechnisches Labor der Universität Essen-Duisburg

In zentraler Innenstadtlage befand sich das kerntechnische Labor der Universität Essen Duisburg, in welchem mit „offenen“ radioaktiven Präparaten umgegangen wurde. Um das Labor für andere Zwecke nutzbar zu machen, führte GNS Messungen und Dekontamination durch. Radioaktive Präparate wurden verpackt und entsorgt, die für die Lagerung der radioaktiven Präparate genutzte „Betonburg“ wurde rückgebaut.